Ein Bärmarkt ist ein Marktzustand, in dem die Preise über einen längeren Zeitraum fallen und die Stimmung pessimistisch ist. Für die Welt der Kryptowährung ist das keine Ausnahme - weder Bitcoin noch Ethereum bleiben davon unberührt. Dieser Artikel erklärt, welche Mechanismen einen Bärmarkt in der Krypto‑Welt auslösen und wie Anleger darauf reagieren können.
Ein Bärmarkt entsteht selten aus einem einzigen Ereignis. Meistens ist es das Zusammenspiel mehrerer Faktoren:
All diese Aspekte wirken gleichzeitig auf das Anlegerverhalten
Bitcoin und Ethereum sind die Referenzwerte. Historisch gesehen verlieren sie in Bärphasen durchschnittlich 60% bis 80% ihres Werts, während kleinere Altcoins oft noch stärker fallen.
Asset | Durchschnittlicher Rückgang | Typische Erholungszeit (Monate) |
---|---|---|
Bitcoin (BTC) | ‑65% | 12‑18 |
Ethereum (ETH) | ‑70% | 10‑15 |
Altcoins (Durchschnitt) | ‑80% bis ‑90% | » 24 |
Die Zahlen basieren auf den Bärmärkten von 2018, 2022 und 2024, die von Bloomberg und CoinDesk umfassend ausgewertet wurden.
Während eines Bärmarkts sinkt das Handelsvolumen erheblich. Das bedeutet, dass bereits kleinere Verkaufsaufträge den Preis stark nach unten drücken können. Wenn Liquidität knapp ist, erhöhen sich Slippage‑Kosten und Markt‑Depth verschwindet fast.
Ein praktisches Beispiel: Im September 2024 fiel das Tagesvolumen von Ethereum von rund 30Mrd.USD auf unter 10Mrd.USD - ein Rückgang von mehr als 60%. Auf wenigen Börsen führte das zu Preisabfällen von bis zu 12% innerhalb von 10Minuten.
Ein Bärmarkt ist keine reine Katastrophe - er bietet auch Chancen, wenn man die richtigen Strategien anwendet.
Viele erfahrene Investoren empfehlen ebenfalls, einen Teil des Portfolios in Stablecoins zu parken - das reduziert die Volatilitätsbelastung, ohne komplett aus dem Markt auszusteigen.
Die Regulierungslandschaft kann einen Bärmarkt erheblich verstärken. Wenn ein Land wie die USA neue Reporting‑Pflichten für Krypto‑Börsen einführt, führt das sofort zu Unsicherheit und Preisrückgängen.
Im Januar 2025 kündigte die Europäische Kommission strengere AML‑Vorschriften an. Die Folge war ein kurzfristiger Preissturz von etwa 7% bei den Top‑10‑Coins, weil viele kleinere Plattformen ihre Aktivitäten einschränken mussten.
Ein Bärmarkt endet nicht plötzlich, sondern wenn das makroökonomische Umfeld wieder stabiler wird und das Vertrauen in digitale Assets zurückkehrt. Typische Auslöser für eine Trendwende sind:
Statistisch gesehen dauert ein Krypto‑Bärmarkt durchschnittlich 12 bis 18Monate, bevor ein neuer Aufwärtstrend einsetzt. Wer also geduldig bleibt und gleichzeitig seine Risiken managt, kann von der anschließenden Rally profitieren.
Ein Bärmarkt liegt vor, wenn die Kurse über mindestens 20% von ihrem Höchststand fallen und die Abwärtsbewegung mindestens vier Wochen anhält. Im Kryptobereich wird zusätzlich häufig auf das Handelsvolumen geachtet - sinkt dieses deutlich, verstärkt das die Bärmarkt‑Charakteristik.
Nein. Bitcoin und Ethereum verlieren in der Regel weniger Prozent als kleinere Altcoins, weil sie als „Store of Value“ gelten. Stablecoins bleiben weitgehend stabil, während hochspekulative Tokens schneller und stärker fallen.
Das hängt von Ihrer Risikobereitschaft und Ihrem Zeithorizont ab. Langfristige Investoren halten häufig ihre Positionen, setzen aber Stop‑Loss‑Orders oder diversifizieren, um das Risiko zu begrenzen. Kurzfristige Trader können hingegen von Preisrückgängen profitieren, indem sie gezielt nach günstigen Einstiegen suchen.
Wichtige Signale sind steigende Handelsvolumina, eine Verringerung der Marktvolatilität, positive regulatorische Nachrichten und technische Muster wie ein „Golden Cross“ (der 50‑Tage‑Durchschnitt über den 200‑Tage‑Durchschnitt). Kombiniert man diese Indikatoren, lässt sich das Ende eines Bärmarkts relativ gut einschätzen.
Ein Teil des Portfolios in Stablecoins zu halten, reduziert das Risiko von Preisverlusten. Zusätzlich kann man liquide Mittel auf zentralen Börsen in Limit‑Orders bereitstellen, um bei günstigen Kursen wieder reinzusteigen. Das Vermeiden von hochleveraged Positionen ist ebenfalls ratsam.