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Blower-Door-Nachweis und Energieausweis: Was Sie nach einer Sanierung rechtlich beachten müssen

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Blower-Door-Nachweis und Energieausweis: Was Sie nach einer Sanierung rechtlich beachten müssen
Von Jana Kleinhans, Dez 28 2025 / Hausrenovierung

Wenn Sie Ihr Haus sanieren und dabei Energie sparen wollen, kommt ein Blower-Door-Nachweis oft nicht nur als Empfehlung, sondern als Pflicht. Viele Hausbesitzer denken, dass der Energieausweis reicht. Doch das ist ein Irrtum. Ohne den Blower-Door-Test bleibt der Energieausweis unvollständig - und Sie verlieren möglicherweise Fördergelder oder müssen später nachbessern.

Was ist ein Blower-Door-Nachweis und warum ist er wichtig?

Der Blower-Door-Test misst, wie luftdicht Ihr Haus ist. Dazu wird ein großes Ventil in eine Tür eingebaut und die Luft aus dem Haus herausgesaugt oder hineingepresst. Dabei entsteht ein Unter- oder Überdruck von 50 Pascal. Die Messgeräte zeigen dann, wie viel Luft durch Risse, undichte Fenster oder undichte Anschlüsse strömt. Der Wert, der dabei rauskommt, heißt n50 - also Luftwechsel pro Stunde bei 50 Pascal Druckunterschied.

Ein niedriger n50-Wert bedeutet: Weniger kalte Luft kommt rein, weniger Wärme geht raus. Das spart Heizkosten. Laut dem Fraunhofer-Institut für Bauphysik verbrauchen Gebäude mit nachgewiesener Luftdichtheit im Schnitt 18,7 Prozent weniger Heizenergie als solche ohne Test. Das ist kein kleiner Unterschied - das sind Hunderte Euro pro Jahr.

Aber es geht nicht nur ums Sparen. Undichte Gebäude führen zu Feuchtigkeitsschäden. Kondenswasser sammelt sich in der Dachkonstruktion oder hinter Wänden, und das führt zu Schimmel. Ein guter Blower-Door-Nachweis zeigt genau, wo die Probleme liegen - oft an Stellen, die man mit bloßem Auge gar nicht sieht.

Wann ist der Blower-Door-Nachweis gesetzlich verpflichtend?

Nicht jede Sanierung braucht ihn. Aber wenn Sie Fördergelder vom Staat wollen, dann schon. Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) regelt das seit November 2020. Seitdem ist der Test verpflichtend, wenn:

  • Sie eine Sanierung mit KfW-Förderung (z. B. Programm 430) beantragen,
  • Ihr Haus eine mechanische Lüftungsanlage bekommt,
  • Sie ein Effizienzhaus 40 oder besser erreichen wollen.

Im Jahr 2023 wurden allein in Deutschland 14.782 Sanierungsprojekte mit Blower-Door-Nachweis gefördert - ein Anstieg von fast 30 Prozent gegenüber 2022. Die meisten Anträge kamen aus Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen. Das zeigt: Wer Förderung will, muss den Test machen.

Was passiert, wenn Sie ihn nicht machen? Dann bekommen Sie keine Förderung. Und wenn Sie später einen Mangel entdecken - etwa weil die Heizkosten höher sind als versprochen - können Sie rechtlich gegen den Handwerker vorgehen. Der Bundesgerichtshof hat 2023 entschieden: Wer eine luftdichte Hülle verspricht, muss sie liefern. Sonst muss er nachbessern - und das kostet mehr als der Test.

Was muss im Energieausweis stehen?

Der Energieausweis zeigt, wie viel Energie ein Gebäude verbraucht. Aber er basiert auf Berechnungen - und diese Berechnungen brauchen den n50-Wert. Ohne den Blower-Door-Nachweis kann der Energieausweis nicht korrekt erstellt werden. Viele Energieberater versuchen, den Wert zu schätzen. Das ist aber nicht erlaubt, wenn Förderung im Spiel ist.

Ein Haus ohne Test bekommt oft einen schlechteren Energieausweis - etwa Klasse E statt C. Das macht es schwer, das Haus später zu verkaufen oder zu vermieten. Käufer und Mieter schauen immer auf den Energieausweis. Ein schlechter Wert senkt den Preis. Ein guter Wert mit Blower-Door-Nachweis kann den Wert um 5 bis 10 Prozent steigern.

Die KfW-Förderung setzt klare Grenzen: Für ein Effizienzhaus 40 muss der n50-Wert unter 1,5 h⁻¹ liegen. Für Sanierungen ohne Lüftungsanlage ist 3,0 h⁻¹ erlaubt. Aber: Wer sich für das neue Effizienzhaus 100 (ab 2025) entscheidet, muss mit einem Grenzwert von 2,0 h⁻¹ rechnen. Die Regeln werden strenger - und wer jetzt nicht nachzieht, bleibt zurück.

Vergleich eines undichten und eines luftdichten Hauses mit Schimmel und Kondenswasser versus kontrollierter Lüftung.

Wie viel kostet der Test und wie lange dauert er?

Ein Blower-Door-Test kostet zwischen 350 und 800 Euro - je nach Hausgröße und Region. In Leipzig oder München sind die Preise oft höher als in ländlichen Gebieten. Der Test dauert meist 2 bis 4 Stunden. Aber die Vorbereitung ist der wahre Aufwand.

Bevor der Test stattfinden kann, muss alles abgeschlossen sein: Fenster und Türen müssen eingebaut sein, alle Durchführungen für Lüftung, Elektro oder Heizung müssen verschlossen werden. Das ist oft der größte Fehler: Handwerker machen den Test zu früh. Dann zeigt er nur, dass etwas nicht passt - aber nicht, wo. Die beste Methode: Zwei Tests machen.

Ein erster Test vor der Sanierung zeigt, wo die größten Lecks sind. Ein zweiter Test nach Abschluss der Arbeiten bestätigt, dass alles dicht ist. Wer nur einen Test macht, riskiert, dass Mängel erst nach der Fertigstellung auffallen - und dann ist es zu spät, um sie kostengünstig zu beheben. Laut einer Umfrage des Verbands Privater Bauherren haben 43 Prozent der Bauherren genau das erlebt: Mängel, die erst nach der Sanierung sichtbar wurden.

Was sind die häufigsten Fehler beim Test?

Die meisten Probleme liegen nicht beim Gerät, sondern bei der Vorbereitung. Die häufigsten Fehler sind:

  • Unversiegelte Steckdosen und Lichtschalter - das ist in 38 Prozent der Fälle der Grund für Undichtigkeiten,
  • Lüftungsrohre, die nicht abgedichtet sind - das tritt in 62 Prozent der Fälle auf,
  • Offene Kabeldurchführungen oder nicht verschlossene Schächte,
  • Fenster und Türen, die nicht vollständig geschlossen sind.

Ein typischer Befund: Ein Einfamilienhaus hat durchschnittlich 4 bis 6 Leckstellen, die vorher niemand gesehen hat. Oft sind es kleine Risse in der Dämmung oder Lücken zwischen Wand und Boden. Der Test macht sie sichtbar - und das ist sein größter Vorteil.

Ein Nutzer aus Leipzig berichtete im Hausherren-Forum: „Ich dachte, mein Haus sei dicht - bis der Test 5 Undichtigkeiten im Dachbereich zeigte. Die waren unsichtbar, weil sie hinter der Dämmung lagen. Nach dem Nachbessern sank der n50-Wert von 2,8 auf 1,9. Der Energieausweis verbesserte sich von E auf C.“

Was passiert, wenn der Test scheitert?

Wenn der n50-Wert zu hoch ist, heißt das nicht, dass Ihre Sanierung gescheitert ist. Es heißt nur: Sie müssen nachbessern. Die meisten Leckstellen lassen sich mit Dichtmasse, Klebeband oder zusätzlicher Dämmung schließen. Der Preis für die Nachbesserung liegt meist zwischen 500 und 2.000 Euro - deutlich weniger als die Strafe für einen fehlenden Nachweis oder den Verlust der Förderung.

Wichtig: Der Test muss von einem zertifizierten Prüfer durchgeführt werden. Nur wer den Sachkundenachweis nach dem GEG hat, darf offiziell messen. Die Liste der zertifizierten Prüfer finden Sie beim Deutschen Energieberater-Netzwerk (DEN) oder beim Bundesverband Gebäudeenergieberater. Vermeiden Sie „Freiberufler“, die nur ein Gerät ausleihen und keine Zertifizierung vorweisen können.

Technische Zeichnung eines Hauses mit Luftdichtigkeitswerten und KfW-Förderbedingungen im Vintage-Stil.

Was sagt die KfW? Und wie kriege ich Förderung?

Die KfW ist der größte Treiber für Blower-Door-Tests. Seit Januar 2024 gibt es einen Zuschuss von bis zu 20 Prozent der Sanierungskosten, wenn der n50-Wert unter 3,0 h⁻¹ liegt. Das ist kein Bonus - das ist die Voraussetzung. Ohne Nachweis kein Geld.

Die Förderung läuft über das Programm „BEG WG“ (Bundesförderung für effiziente Gebäude - Wohngebäude). Sie müssen den Test bei der KfW einreichen - zusammen mit dem Energieausweis, den Rechnungen und der Bestätigung des Prüfers. Die KfW prüft alles. Wenn etwas fehlt, lehnt sie ab. Keine Ausnahmen.

Ab 2025 wird es noch strenger: Die KfW plant einen neuen Standard „Effizienzhaus 100“ mit einem Grenzwert von 2,0 h⁻¹. Wer jetzt nicht aufpasst, verliert die Chance, später mit höheren Förderungen zu rechnen.

Was ist mit der Innenraumluftqualität?

Ein häufiges Argument gegen hohe Luftdichtheit: „Dann kann sich Schadstoffe ansammeln.“ Das ist richtig - aber nur, wenn kein Lüftungssystem vorhanden ist. Das Umweltbundesamt warnt: „Luftdichte Gebäude ohne mechanische Lüftung sind ein Risiko für die Gesundheit.“

Wenn Sie also Ihre Hülle dicht machen, müssen Sie auch lüften - und zwar richtig. Eine kontrollierte Wohnraumlüftung ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Sie sorgt für frische Luft, filtert Pollen und reduziert Feuchtigkeit. Und sie ist oft Teil der Förderung: Wer eine Lüftungsanlage einbaut, bekommt zusätzliche Zuschüsse.

Der Deutsche Mieterbund kritisiert, dass viele Sanierungen nur auf die Luftdichtheit fokussieren und die Lüftung vernachlässigen. Das ist ein gefährlicher Fehler. Ein dichtes Haus mit schlechter Lüftung ist kein gesundes Haus.

Was kommt 2025? Die Zukunft der Luftdichtheit

Die Gesetze werden sich weiter verschärfen. Ab 1. Januar 2025 ist der Blower-Door-Test für alle Neubauten mit mechanischer Lüftung verpflichtend - das steht im Referentenentwurf des BMWK. Das bedeutet: Bald wird es keine Ausnahmen mehr geben.

Die Anzahl der zertifizierten Prüfer ist aktuell mit 1.240 zu niedrig, um die Nachfrage zu decken. Der Zentralverband des Deutschen Handwerks warnt vor Engpässen. Wer jetzt einen Termin plant, sollte ihn nicht aufschieben. In Leipzig und anderen Großstädten sind Termine bis zu 6 Wochen im Voraus ausgebucht.

Die Zukunft gehört den Gebäuden, die nicht nur dicht, sondern auch intelligent lüften. Wer heute den Blower-Door-Nachweis macht, macht sich fit für die nächsten 20 Jahre - nicht nur rechtlich, sondern auch wirtschaftlich und gesundheitlich.

Blower-Door-Nachweis Energieausweis Sanierung Luftdichtheit GEG

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