Kostenrechner für Renovierung, Sanierung & Restaurierung
Schätzen Sie Ihre Baukosten
Geben Sie Ihre Projektdaten ein, um die ungefähren Kosten für Renovierung, Sanierung oder Restaurierung zu erfahren.
Wenn ein Haus oder ein historisches Bauwerk wieder fit für die Zukunft sein soll, hört man oft die Begriffe Renovierung, Sanierung und Restaurierung. Welche Arbeit steckt wirklich dahinter? Und warum ist die Wahl des richtigen Begriffs entscheidend für Kosten, Genehmigungen und Förderungen? Dieser Leitfaden zeigt die klaren Unterschiede, damit du das passende Projekt für dein Vorhaben auswählst.
Auf einen Blick - Was du gleich mitnehmen kannst
- Renovierung = kosmetische Auffrischung, meist ohne tiefgreifende Eingriffe.
- Sanierung = technische Wiederherstellung, oft mit Energiesparmaßnahmen und strukturellen Verbesserungen.
- Restaurierung = behutsame Rückkehr zum Originalzustand, meist bei denkmalgeschützten Gebäuden.
- Rechtliche Vorgaben und Förderungen unterscheiden sich stark zwischen den drei Varianten.
- Die Wahl beeinflusst Zeitplan, Budget und benötigte Fachkompetenz.
Definitionen im Detail
Renovierung ist ein weniger invasiver Eingriff, der das Erscheinungsbild und die Nutzbarkeit eines Gebäudes verbessert, ohne die Bausubstanz grundlegend zu verändern. Typische Maßnahmen: neue Wandfarbe, Austausch von Bodenbelägen oder das Anbringen moderner Sanitäranlagen.
Sanierung bedeutet, dass die tragende Bausubstanz repariert oder erneuert wird, häufig verbunden mit energetischen Verbesserungen und der Beseitigung von Schadstoffen. Beispiele: Fassadendämmung, Erneuerung der Haustechnik oder das Auswechseln von feuchten Kellerwänden.
Restaurierung ist die sorgfältige Wiederherstellung eines historischen oder denkmalgeschützten Objekts nach dem ursprünglichen Zustand, wobei originale Materialien und Techniken möglichst erhalten bleiben. Dies beinhaltet z. B. die fachgerechte Konservierung von Stuck, historischen Fensterrahmen oder antiken Fußböden.
Wie ein Gebäude in den drei Prozessen behandelt wird
Ein Gebäude kann je nach Alter, Zustand und Nutzung zugleich renoviert, saniert und restauriert werden. Während bei einer Renovierung die optische Aufwertung im Vordergrund steht, fokussiert die Sanierung auf Stabilität und Energieeffizienz. Die Restaurierung richtet sich an den Erhalt historischer Werte, was oft strengere Auflagen bedeutet.
Vergleichstabelle - Schnellüberblick
| Merkmal | Renovierung | Sanierung | Restaurierung |
|---|---|---|---|
| Ziel | Optische Modernisierung | Technische Wiederherstellung + Energieeinsparung | Historische Authentizität bewahren |
| Umfang | Oberflächenarbeiten, Austausch von Fixtures | Tragende Bauteile, Haustechnik, Dämmung | Originalmaterialien, Handwerkstechniken |
| Kosten (Durchschnitt 2025) | 30-70€/m² | 80-200€/m² | 150-400€/m² |
| Förderprogramme | Teils - KfW‑Energieeffizienz‑Standard | Ja - KfW‑Sanierungs‑ und Energie‑Zuschüsse | Ja - Denkmalschutz‑Zuschüsse, Bundesförderung |
| Rechtliche Vorgaben | Baurechtliche Genehmigung meist nicht nötig | Baugenehmigung möglich, Energieeinsparverordnung (EnEV) | Denkmalschutz‑Auflagen, Rücksprache mit Denkmalbehörde |
Entscheidungshilfe - Welches Projekt passt zu deinem Vorhaben?
- Bestimme den Ist‑Zustand: Gibt es Schäden an der Bausubstanz? Oder liegt das Hauptproblem nur im veralteten Design?
- Klare Ziele setzen: Willst du Energiekosten senken, den Marktwert steigern oder das historische Erbe bewahren?
- Budget prüfen: Renovierung ist kostengünstig, Sanierung mittelhoch und Restaurierung das teuerste.
- Rechtliche Rahmenbedingungen klären: Bei denkmalgeschützten Objekten ist die Denkmalschutzbehörde frühzeitig einzubeziehen.
- Fördermöglichkeiten recherchieren: KfW‑Programme unterstützen besonders Sanierungen, während Restaurierungen oft über spezielle Denkmalschutz‑Zuschüsse gefördert werden.
Ein gutes Bauunternehmen oder ein Fachplaner kann nach einer Vorab‑Analyse exakt sagen, welche Maßnahme sinnvoll ist.
Rechtliche Aspekte - Denkmalschutz, Energieeffizienz und Bauordnung
Die Energieeffizienz ist in Deutschland seit der EU‑Energieeffizienzrichtlinie zentral. Bei einer Sanierung müssen die Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) beachtet werden, das Mindestdämmwerte für Außenwände definiert.
Für Restaurierungen gilt das Denkmalschutzgesetz des jeweiligen Bundeslandes. In Sachsen, wo Leipzig liegt, müssen alle Eingriffe mit dem Landesamt für Denkmalpflege abgestimmt werden. Oft ist es erlaubt, moderne Materialien zu verwenden, solange das äußere Erscheinungsbild erhalten bleibt.
Typische Stolpersteine und Profi‑Tipps
- Unklare Zieldefinition: Beginne mit einer Bestandsaufnahme. Ohne klare Prioritäten steigen Kosten schnell.
- Fehlende Genehmigungen: Auch kleine Fassadenarbeiten können genehmigungspflichtig sein, wenn das Gebäude unter Denkmalschutz steht.
- Unterschätzung von Fachpersonal: Restaurierung erfordert spezialisierte Handwerker (z.B. Stuckateur für historische Stuckarbeiten).
- Fördermittel nicht beantragt: Viele Förderprogramme verlangen einen Antrag vor Beginn der Arbeiten - nachträglich wird es kaum erstattet.
- Budget‑Puffer vergessen: Plane immer 10‑15% Puffer für unvorhergesehene Schäden, besonders bei Sanierungen alter Bausubstanz.
Ein Tipp: Erstelle einen detaillierten Projekt‑Plan, der Meilensteine, Kosten und Verantwortlichkeiten klar definiert. So behältst du die Übersicht und kannst rechtzeitig nachjustieren.
Weiterführende Schritte - So bringst du dein Projekt voran
1. Zustandsanalyse - beauftrage einen Bausachverständigen, um Schäden zu dokumentieren.
2. Zieldefinition - notiere, ob du nur das Aussehen verbessern, Energie sparen oder das historische Erscheinungsbild wahren willst.
3. Fördermittel prüfen - nutze die KfW‑Datenbank und die Landesprogramme für Denkmalpflege.
4. Fachbetrieb auswählen - achte auf Referenzen im jeweiligen Schwerpunkt (Renovierung, Sanierung, Restaurierung).
5. Projektplan erstellen - setze klare Zeitrahmen, Budget und Kommunikationswege fest.
Häufig gestellte Fragen
Was kostet eine typische Renovierung pro Quadratmeter?
Im Jahr 2025 liegen die Preise für eine reine Renovierung (Malerarbeiten, Bodenbeläge, Sanitär) zwischen 30€ und 70€ pro Quadratmeter, abhängig von Materialwahl und Region.
Muss ich bei einer Sanierung immer eine Baugenehmigung beantragen?
Nicht immer, aber bei tragenden Eingriffen, Fassadendämmung oder Änderungen an der Statik ist meist eine Genehmigung nötig. Bei Nicht‑Tragwerks‑Arbeiten kann die Genehmigung entfallen, prüfen Sie jedoch lokale Bauordnungen.
Welche Förderungen gibt es für die Sanierung von Altbauten?
Die KfW bietet Programme wie "Energieeffizient Sanieren" und "Einzelmaßnahmen" an. Zusätzlich gibt es regionale Zuschüsse, z.B. das "Sachsen‑Energieprogramm" für energetische Modernisierung.
Wie lange dauert eine typische Restaurierung?
Abhängig vom Umfang kann eine Restaurierung von wenigen Monaten bis zu mehreren Jahren dauern. Komplexe Stuckarbeiten oder Fassadenrekonstruktionen in denkmalgeschützten Gebäuden benötigen häufig 12‑24Monate.
Kann ich selbst Hand anlegen oder muss ich immer Fachleute engagieren?
Für reine Renovierungen (Streichen, Böden verlegen) sind DIY‑Ansätze möglich, wenn Sie Erfahrung haben. Bei Sanierungen und besonders bei Restaurierungen ist Fachwissen entscheidend, da falsche Arbeiten die Bausubstanz oder den Denkmalschutz gefährden können.