Erbschaftsteuer berechnen: So geht’s richtig und was du wissen musst

Wenn du ein Erbschaft, das Vermögen, das jemand nach dem Tod hinterlässt erhältst, musst du oft Erbschaftsteuer, eine Steuer, die vom Staat auf das geerbte Vermögen erhoben wird zahlen. Das klingt kompliziert, ist es aber nicht – wenn du die Regeln kennst. Die Steuer hängt nicht davon ab, wie reich der Verstorbene war, sondern wer du bist, wie viel du bekommst und wo du lebst. In Deutschland gibt es sieben Steuerklassen, Gruppen, die bestimmen, wie hoch der Steuersatz und der Freibetrag sind – je näher du dem Erblasser verwandt bist, desto günstiger ist es. Ehepartner und Kinder zahlen deutlich weniger als entfernte Verwandte oder Freunde.

Der Erbschaftsteuerfreibetrag, der Betrag, den du steuerfrei erben darfst ist dein wichtigster Verbündeter. Für Kinder liegt er bei 400.000 Euro, für Ehepartner sogar bei 500.000 Euro. Alles darüber wird besteuert – aber nicht mit einem festen Satz. Die Steuer steigt stufenweise: ab 7,5 % für nahe Verwandte, bis zu 50 % für Unverwandte. Ein Haus, das du von deinen Eltern bekommst? Wenn es unter 400.000 Euro wert ist, zahlst du nichts. Übersteigt es den Freibetrag, wird nur der Überschuss besteuert. Wichtig: Der Wert wird nicht nach dem Kaufpreis, sondern nach dem Marktwert, dem realen Wert des Vermögens zum Zeitpunkt des Todes berechnet. Ein altes Auto, das du noch fährst, zählt genauso wie eine Aktie oder ein Sparbuch. Auch Schmuck, Kunst oder Grundstücke gehören dazu. Viele vergessen: Schulden mindern das Vermögen. Wenn der Erblasser noch eine Hypothek hatte, wird das von deinem Erbe abgezogen – und damit auch von der Steuerbasis.

Wer denkt, dass Erbschaftsteuer nur für Millionäre gilt, liegt falsch. In Deutschland zahlen jedes Jahr Tausende, die ein Haus, eine Wohnung oder ein kleines Gewerbe erben. Die Regeln sind klar, die Berechnung ist nachvollziehbar – und du hast Rechte. Du kannst die Steuererklärung selbst machen, du kannst einen Steuerberater beauftragen, und du hast zwei Monate Zeit, nach dem Tod des Erblassers, um die Erbschaftssteuererklärung einzureichen. Viele nutzen die Freibeträge nicht aus, weil sie nicht wissen, wie sie funktionieren. Andere zahlen zu viel, weil sie den Marktwert falsch einschätzen. In den Artikeln unten findest du konkrete Beispiele, wie du deine Erbschaft richtig bewertest, welche Unterlagen du brauchst und wie du mit Förderungen oder Schenkungen die Steuer last reduzieren kannst. Keine Theorie. Nur das, was wirklich zählt.

Von Jana Kleinhans, 7 Nov, 2025 / Wirtschaft

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