Wenn Sie Ihr Badezimmer modernisieren, ist eine Walk-in-Dusche heute keine Luxuslösung mehr - sie ist Standard. Besonders in Neubauten und Renovierungen setzen immer mehr Haushalte auf diese offene, barrierefreie Duschform. Doch was viele nicht wissen: Der entscheidende Faktor für einen langfristig trockenen und sicheren Badezimmerbereich liegt nicht im Glas, sondern in der Abdichtung. Und genau da scheitern viele Projekte.
Warum Glas die beste Wahl für Ihre Walk-in-Dusche ist
Kunststoffduschen sind günstig, leicht und einfach zu montieren. Aber sie sehen billig aus, kratzen leicht und verfärben sich mit der Zeit. Glas dagegen bleibt klar, glänzend und wirkt wie ein Teil der Wand - nicht wie ein Fremdkörper. Die meisten modernen Walk-in-Duschen nutzen Einscheibensicherheitsglas (ESG) mit einer Stärke von 8 mm oder 10 mm. Das ist kein gewöhnliches Glas. Es wird thermisch vorgespannt, was es fünfmal stabiler macht als normales Floatglas. Bei Bruch zerfällt es in kleine, stumpfe Stücke - kein scharfer Scherbenhagel. Das ist nicht nur sicher, sondern auch ein Muss nach der deutschen Norm DIN-EN 12150.Die Höhe der Glaswände liegt meist bei 200 cm, die Breite zwischen 80 und 120 cm. Je breiter die Dusche, desto mehr Platz - aber auch desto mehr Gewicht. Ein Quadratmeter 8 mm ESG-Glas wiegt etwa 16 kg. Das bedeutet: Die Wand, an der die Duschwand befestigt wird, muss stabil genug sein. Ein dünner Putz oder eine Holztrennwand reichen nicht. Mindestens 8 mm dicker Putz oder eine massiv verankerte Unterkonstruktion sind nötig.
Heutzutage kommen fast alle Glaswände mit einer Nano-Beschichtung. Diese Technik macht die Oberfläche so glatt, dass Kalk, Seife und Schmutz kaum haften bleiben. Studien zeigen, dass diese Beschichtungen die Kalkablagerung um bis zu 65 % reduzieren und den Reinigungsaufwand um 40 % senken. Wer einmal eine beschichtete Dusche hatte, will keine normale mehr. Ein Beispiel: Das EX103-Modell von Bernstein Badshop mit 10 mm Super White Glass hat einen nahezu farblosen, klaren Look - kein grünlicher Schimmer, wie er bei billigerem Glas oft vorkommt.
Die Abdichtung ist der entscheidende Faktor
Sie können das teuerste Glas kaufen, die beste Nano-Beschichtung wählen - wenn die Abdichtung schlecht ist, läuft das Wasser irgendwo hin. Und zwar nicht nur auf den Boden. Unter die Dusche, in die Wand, in den Estrich. Das führt zu Schimmel, faulendem Holz, abblätterndem Putz - und teuren Reparaturen.Laut einer Studie des Deutschen Sanitärforums sind 72 % aller Wasserschäden bei Walk-in-Duschen auf fehlerhafte Abdichtung an den Übergängen zurückzuführen - nicht auf das Glas. Die kritischen Stellen sind:
- Die Fuge zwischen Glas und Boden
- Die Wandanschlüsse an den Seiten
- Der Bereich um den Abfluss
Die Fuge zwischen Glas und Boden darf maximal 4 mm breit sein. Größer? Dann kann das Silikon nicht richtig halten. Kleinere Fugen werden mit speziellem Sanitärsilikon abgedichtet - nicht mit normalem Badezimmer-Silikon. Produkte wie Soudal Sanisil oder Geocel 2300 sind schimmelresistent und elastisch. Sie dehnen sich mit der Temperatur, ohne zu reißen. Wichtig: Das Silikon muss auf sauberen, trockenen und entfetteten Oberflächen aufgebracht werden. Kein Staub, kein Fett, kein altes Silikonrest. Sonst haftet es nicht.
Die richtige Abdichtung funktioniert in drei Schritten:
- Grundierung: Eine flüssige Grundierung (z. B. Knauf Flachdicht) wird auf den Boden und die unteren 20 cm der Wände aufgetragen. Das sorgt für eine bessere Haftung der Dichtung.
- Armierung: Ein Gewebe aus Glasfaser oder Polyestervlies wird in die noch feuchte Dichtungsmasse eingelegt. Das verhindert Risse, wenn sich der Boden leicht bewegt.
- Deckschicht: Eine zweite Schicht Dichtungsmasse wird aufgetragen - glatt und ohne Luftblasen. Die gesamte Duschenfläche, mindestens 15 cm über den Abfluss, muss abgedichtet sein.
Diese Schicht wird unter dem Bodenbelag versteckt - also vor dem Verlegen der Fliesen. Wer das nicht macht, hat später keine Chance mehr. Nachträglich abdichten? Funktioniert nicht. Der Boden muss komplett neu gemacht werden.
Was kostet eine Walk-in-Dusche wirklich?
Ein günstiges Glasduschset mit 8 mm ESG und einfacher Halterung kostet ab 160 € (z. B. empasa.de). Ein Premium-Modell mit 10 mm Super White Glass, Edelstahlprofilen und Nano-Beschichtung liegt bei 350-400 €. Dazu kommen die Kosten für die Abdichtungsmaterialien (ca. 80-120 €) und die Montage. Eine professionelle Installation dauert 6-8 Stunden und kostet je nach Region 300-600 €.Im Vergleich: Eine Kunststoffdusche mit Rahmen kostet 100-150 €, aber sie hält nur 8-10 Jahre. Danach ist sie kratzig, gelblich, und die Dichtungen sind porös. Glas hält 15-20 Jahre - oft länger. Wenn Sie langfristig denken, ist Glas die günstigere Wahl. Und wenn Sie später verkaufen, zahlt sich eine hochwertige Walk-in-Dusche aus. Käufer suchen sie bewusst.
Die häufigsten Fehler bei der Installation
Viele Bauherren denken: „Ich baue das selbst - das ist doch einfach.“ Aber bei einer Walk-in-Dusche ist das riskant. Hier die drei häufigsten Fehler:- Falscher Bodenwinkel: Der Boden muss perfekt waagerecht sein - maximal 1 mm Abweichung pro Meter. Sonst läuft das Wasser nicht zum Abfluss, sondern sammelt sich an der Wand. Das führt zu Feuchtigkeit unter dem Glas.
- Schlechte Silikonfuge: Wer das Silikon mit dem Finger „glattzieht“, macht es falsch. Es muss mit einem speziellen Werkzeug (Silikon-Glätter) gleichmäßig aufgezogen und ohne Luftblasen aufgetragen werden. Und: Kein Silikon auf Fliesen. Nur auf den Untergrund, unter der Fliese.
- Unzureichende Wandverankerung: Die Glaswände werden mit Halterungen an der Wand befestigt. Wenn die Wand nicht massiv genug ist (z. B. Gipskarton), rüttelt die Dusche beim Benutzen. Das bricht die Silikonfuge. Die Halterungen müssen in Beton oder massiven Putz verankert sein.
Ein Beispiel aus der Praxis: Ein Nutzer berichtete im Badratgeber-Forum, dass seine 8 mm Klarglas-Dusche nach zwei Jahren an der linken unteren Ecke undicht wurde. Die Ursache? Die Halterungen waren nur in Gipskarton verankert. Nach dem ersten Duschen rüttelte die Wand - das Silikon riss. Die Reparatur kostete 1.200 € - mehr als eine neue Dusche.
Wie pflegen Sie Ihre Walk-in-Dusche richtig?
Eine Walk-in-Dusche mit Nano-Beschichtung ist einfach zu reinigen - aber nur, wenn Sie es richtig machen. Hier ist die Regel:- Täglich: Nach dem Duschen die Glasscheiben mit einem Schwamm oder einer Gummilasche abziehen. So trocknet das Wasser nicht ab und hinterlässt keine Kalkflecken.
- Wöchentlich: Mit einem milden Glasreiniger (z. B. Sulo Glasreiniger) reinigen. Keine Scheuermilch, keine Essigreiniger - die zerstören die Nano-Beschichtung.
- Monatlich: Die Silikonfugen prüfen. Sind sie brüchig, rissig oder schwarz? Dann ersetzen. Ein Schimmelbefall an der Fuge ist ein Warnsignal - die Abdichtung ist gefährdet.
- Jährlich: Den Abfluss reinigen. Verstopfte Abflüsse führen zu stehendem Wasser - und das sucht sich einen Weg.
Wer diese Regeln befolgt, hat 20 Jahre Freude an seiner Dusche. Wer sie ignoriert, hat bald Schimmel, Kalk und Ärger.
Was kommt als Nächstes? Die Zukunft der Walk-in-Dusche
Die Technik entwickelt sich weiter. Seit 2022 setzen Hersteller verstärkt auf 10 mm Super White Glass - es ist klarer, stabiler und eleganter. Die Nano-Beschichtungen werden immer besser: Die neueste Generation reduziert Kalkablagerungen um 85 % gegenüber unbeschichtetem Glas.Aber das Interessanteste ist die Integration von Smart-Technologie. Laut Dr. Lena Schmidt vom Institut für Badezimmerinnovation werden bis 2026 40 % der Premium-Walk-in-Duschen mit Sensoren ausgestattet sein. Diese Sensoren messen die Feuchtigkeit an den Dichtstellen - und warnen, wenn Wasser eindringt. Das ist kein Science-Fiction. Es ist schon in der Testphase.
Und die Nachfrage wächst. Mit jedem Prozentpunkt mehr Menschen über 65 Jahren steigt die Nachfrage nach barrierefreien Bädern um 0,75 %. Walk-in-Duschen sind nicht nur modern - sie sind zukunftssicher. Und wenn Sie jetzt eine richtig installierte Dusche bauen, haben Sie nicht nur ein schönes Bad. Sie haben eine Investition, die über Jahre und Jahrzehnte hält.