Was machst du, wenn du einen stressigen Tag hattest? Einfach unter die heiße Dusche springen oder dich in der Badewanne treiben lassen? Aber was kostet das eigentlich und welche Entscheidung merkst du mehr auf dem Konto? Seit den letzten Energiepreis-Anstiegen bekommt unsere Familie regelmäßig Mini-Streitereien am Abend: Ich liebe mein Vollbad mit Duftzusatz – und Sebastian zieht sparsam die Stirn hoch, während er die Duschbrause schlagfertig als Sparheld schwingt. Falls es dir ähnlich geht: Es gibt handfeste Zahlen, Daten und clevere Spartipps, mit denen du nicht nur für Diskussionen zu Hause gewappnet bist, sondern auch für richtig niedrige Kosten und ein gutes Gewissen beim Wasserverbrauch.
Die Faustregel kennen fast alle: „Duschen ist günstiger als Baden!" Aber Hand aufs Herz – wie groß ist der Unterschied tatsächlich? Ein durchschnittliches Vollbad benötigt etwa 120 bis 150 Liter Wasser. Wenn du einen normalen Standard-Badewannenhahn aufdrehst, rauschen in wenigen Minuten literweise Wasser durch: Haushaltsstatistiken zeigen 127 Liter als typischen Wert, wenn du die Wanne wirklich ordentlich füllst. Der Energieaufwand dabei ist enorm, schließlich muss das Wasser erstmal erhitzt werden. Wenn du mit Strom über einen Durchlauferhitzer arbeitest, treibt das den Preis noch weiter hoch.
Die moderne Dusche hingegen verbraucht, je nach Duschkopf und Strahlstärke, unterschiedlich viel. Ein älterer Kopf kann schnell 15 bis 18 Liter pro Minute durchjagen. Bei effizienten Spar-Duschköpfen kommst du oft mit 6 bis 9 Litern pro Minute aus. Heißt: Wenn du fünf Minuten duschst, hast du zwischen 30 und 90 Liter Wasser verbraucht, bei einer vollen Wanne bist du locker beim Doppelten oder mehr. Und was sagt die Statistik? Aktuell liegt der durchschnittliche Duschverbrauch in deutschen Haushalten bei ungefähr 50 Litern pro Duschvorgang – das sind Zahlen der Verbraucherzentrale Bayern aus 2024.
Beim Energieaufwand sieht es ähnlich aus. Die Deutsche Energie-Agentur rechnet vor, dass für einen Duschvorgang rund 2,7 kWh (bei Warmwasserbereitung mit Strom) verbraucht werden, bei einem Vollbad sind es mehr als 5 kWh. Also nicht nur doppelt so viel Wasser, sondern auch doppelt so viel Energie schlagen zu Buche.
Hier eine kleine Übersicht, die die Sachlage klar macht.
Dusche (5 Min, Spar-Duschkopf) | Dusche (10 Min, normaler Kopf) | Bad (volle Wanne) | |
---|---|---|---|
Wasserverbrauch | ca. 40 Liter | ca. 120 Liter | ca. 130 Liter |
Energieverbrauch (Strom) | ca. 2,7 kWh | ca. 5,5 kWh | ca. 5,5 kWh |
Geschätzte Kosten | 0,90 € | 1,80 € | 2,00 € |
Die reinen Zahlen machen es ziemlich deutlich. Aber was heißt das auf die Dauer? Eine Familie mit zwei Teenies – wie bei uns zuhause – kommt mit einer clever gesteuerten Dusche pro Person und Tag auf rund 2.000 Liter Wasser weniger pro Monat als beim täglichen Baden.
Jetzt geht’s ums Eingemachte: Welche Beträge landen wirklich auf der Nebenkostenabrechnung? Energiepreise 2025 bleiben eine kleine Wundertüte. Aber zur Orientierung: Laut Heizspiegel zahlen durchschnittliche Haushalte in Deutschland aktuell rund 40 Cent pro Kilowattstunde Strom (Stand Sommer 2025) und etwa 2,50 Euro pro Kubikmeter Trinkwasser – das sind 0,25 Cent pro Liter. Klingt erstmal wenig, aber aufs Jahr gerechnet kommen da schnell dreistellige Summen zusammen.
Ein konkretes Beispiel: Nehmen wir einen Haushalt mit vier Personen, in dem jeder pro Tag einmal fünf Minuten mit einem modernen Spar-Duschkopf duscht. Das bedeutet rund 160 Liter Wasser täglich fürs gesamte Duschen (40 Liter x 4), also rund 4.800 Liter pro Monat, fast 58.000 Liter pro Jahr! Das entspricht etwa 145 Euro Wasserkosten. Energie für die Warmwasserdusche beläuft sich (bei 2,7 kWh pro Duschgang, 40 Cent pro kWh) auf über 630 Euro jährlich. Das sind zusammen rund 775 Euro nur fürs Duschen.
Wenn alle täglich baden statt duschen (ebenfalls vier Personen, je 130 Liter pro Person), dann sind es 520 Liter am Tag, über 15.000 Liter im Monat, rund 190.000 Liter pro Jahr. Die Wasserkosten explodieren auf fast 475 Euro, der Stromverbrauch liegt bei über 1.600 Euro. Am Ende kostet das jährliche Badevergnügen in Summe also etwa 2.075 Euro – fast dreimal so viel wie das Duschen.
Natürlich: Niemand badet jeden Tag. Aber ein- oder zweimal pro Woche macht schon einen riesigen Unterschied. Das rechnet sich spürbar – besonders, wenn man genauer hinschaut, wie oft und wie lange wirklich Wasser läuft.
Jetzt mal ehrlich: Muss wirklich jeder Duschgang zehn Minuten dauern? Und braucht jedes Vollbad eine bis zum Rand gefüllte Wanne? Kleine Änderungen machen schon enorme Unterschiede, und oft merkt niemand im Alltag die Einschränkung. Hier kommen die besten Spartipps, die sich bei uns zuhause bewährt haben:
Übrigens: Wer mit Gas oder Solarthermie warmes Wasser erzeugt, hat meist andere Kostensätze als Stromnutzer – das rechnet sich dann für einige Duscher oder auch Vielbadende besser. Trotzdem bleibt der Unterschied Wasserverbrauch versus Wannenvolumen: Die Ersparnis beim Duschen ist fast immer deutlicher.
Wer kleinlich rechnet, nimmt vermutlich nur selten ein Bad. Aber die Wahrheit ist: Ein Bad kann ein Fest für die Seele sein. Gerade, wenn du dir den Moment bewusst gönnst und nicht nur nach Zahlen entscheidest. In Deutschland gönnen sich laut einer Umfrage des Statistischen Bundesamts immer weniger Menschen ein klassisches Vollbad – aber es gibt Ausnahmen: Menschen mit Kindern (Kinder lieben Baden, sprechen wir aus Erfahrung!) oder ältere Generationen, bei denen die Dusche vielleicht einfach weniger bequem ist. Bei uns zuhause ist es klar: Ich bin und bleibe Fan der Wanne, Sebastian ist der Dusch-Minimalist und rechnet selbst beim Entspannungsbad den Wasserstand nach.
Der beste Kompromiss? Sparen beim Alltag, Genuss beim Anlass. Statt täglichem Wellness-Ausflug ins Schaumbad lieber ein- oder zweimal pro Monat ein Extra-Bad mit allem Drum und Dran – dafür kann die tägliche Dusche knackig kurz und sparsam ausfallen. So bleibt die Badewanne Luxus, ohne schlechtes Gewissen oder explodierende Nebenkostenraupen.
Am spannendsten ist vielleicht: Die eigene Routine hinterfragen, ausprobieren, was sich wirklich ändert – das fällt leichter, wenn du weißt, wo die Zahlen herkommen. Für uns war der Wasserzähler jedenfalls ein Weckruf. Einfach mal ausprobieren, Timer hinstellen, und nicht erschrecken: Nach einigen Wochen merkt man richtig, wie es zur neuen Normalität wird.
Abschließend ein Tipp ganz ohne moralischen Zeigefinger: Gönn dir das, was du wirklich genießt. Wenn du Lust auf ein Bad hast, dann lass dich nicht von jeder Sparrechnung abhalten – nur eben nicht jeden Abend. Dein Portemonnaie (und die Umwelt) werden es dir danken.