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Asbestsanierung im Haus: Gesundheitsgefahren und gesetzliche Vorgaben 2025

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Asbestsanierung im Haus: Gesundheitsgefahren und gesetzliche Vorgaben 2025
Von Jana Kleinhans, Dez 17 2025 / Hausrenovierung

Wenn Sie ein Haus gebaut vor 1993 besitzen, dann könnte es Asbest enthalten - und das ist kein seltenes Szenario. In Deutschland sind über 35 Millionen Tonnen asbesthaltiger Baustoffe noch in Wänden, Dächern, Böden und Rohren verbaut. Die meisten Hausbesitzer wissen nicht, dass sie damit leben - bis sie einen Bohrer ansetzen, eine Wand streichen oder den Boden abtragen. Dann wird aus stiller Gefahr plötzlich akute Gefahr. Asbestfasern sind unsichtbar, geruchlos und schmecken nicht. Sie bleiben jahrelang in der Luft, werden eingeatmet - und erst nach 20, 30, manchmal 40 Jahren zeigt sich, was das bedeutet: Lungenverhärtung, Lungenkrebs, oder das seltene, aber tödliche Pleuramesotheliom.

Warum Asbest so gefährlich ist - und warum es noch immer in Ihren Wänden steckt

Asbest war der perfekte Baustoff. Hitzebeständig, feuerfest, billig, leicht zu verarbeiten. Deshalb wurde es von den 1930er-Jahren bis 1993 in fast allem verwendet: als Dachplatten, in Putzen, Spachtelmassen, Fliesenklebern, Isolierungen, sogar in Kaminen und Heizungsrohren. Das Verbot kam spät. Und trotzdem ist es heute noch da. Denn niemand hat die alten Materialien rausgerissen. Sie liegen einfach still - bis jemand sie stört.

Die Gefahr entsteht nicht, wenn Asbest fest gebunden ist. Ein Asbestzementdach, das intakt ist, stellt kaum ein Risiko dar. Aber sobald Sie bohren, schleifen, brechen oder abbauen, lösen sich Millionen von Fasern. Eine einzige Faser kann theoretisch Krebs auslösen, wie das Bundesinstitut für Risikobewertung bestätigt. Und die Latenzzeit? Bis zu 30 Jahre. Das bedeutet: Was Sie heute tun, wirkt sich erst in 30 Jahren auf Ihre Gesundheit aus - oder auf die Ihrer Kinder, wenn sie im Haus aufwachsen.

Was ist schwach gebundener Asbest - und warum ist er doppelt so gefährlich?

Nicht alles Asbest ist gleich. Es gibt zwei Haupttypen: fest gebunden und schwach gebunden. Fest gebundener Asbest, wie Asbestzement, ist in einem Zement-Matrix eingebettet. Er bricht nur, wenn Sie ihn mechanisch beschädigen - etwa mit einem Bohrer oder einer Säge.

Schwach gebundener Asbest ist viel gefährlicher. Er steckt in Putzen, Dämmstoffen, Spachtelmassen oder Klebern. Hier ist das Asbest nur lose eingebunden. Schon eine kleine Erschütterung, ein Luftzug, das Abschaben einer alten Tapete - und die Fasern fliegen los. Diese Art wurde bereits 1979 im Westen Deutschlands verboten. Doch in vielen Altbauten ist sie noch da. Und sie ist der Hauptgrund, warum Hausrenovierungen so riskant werden.

Neue Regeln ab Dezember 2024: Was Hausbesitzer jetzt wissen müssen

Seit Dezember 2024 gelten strengere Regeln. Jeder, der in einem Haus baut, renoviert oder sanieren lässt, das vor 1996 errichtet wurde, muss jetzt eine Asbesterkundung durchführen. Das ist keine Empfehlung - das ist Gesetz.

Die neue Gefahrstoffverordnung verlangt von Bauunternehmen: Bevor Sie mit der Arbeit beginnen, müssen Sie prüfen, ob Asbest im Gebäude sein könnte. Und wenn ja: Wie gefährlich ist es? Dafür gibt es das sogenannte Ampel-Modell. Es bewertet die Risiken anhand von Proben und legt fest, welche Schutzmaßnahmen nötig sind - von Atemschutz bis zur vollständigen Abschottung des Raums.

Aber es gibt auch eine neue Pflicht für Sie als Hausbesitzer: Sie müssen dem ausführenden Unternehmen schriftlich oder per E-Mail das Baujahr Ihres Hauses mitteilen. Bei Bauten zwischen 1993 und 1996 müssen Sie sogar das genaue Datum des Baubeginns angeben. Das klingt lästig - aber es rettet Leben. Denn viele Handwerker wissen nicht, ob sie mit Asbest arbeiten. Sie vertrauen auf Ihre Angabe.

Gebrochene Wand mit sichtbaren Asbestfasern, die beim Abschleifen freigesetzt werden.

Was passiert, wenn Sie selbst loslegen - und warum Sie das nie tun sollten

„Ich mache das selbst, das ist doch nur ein kleiner Teil der Wand.“ - Das ist der häufigste Satz, der vor einer Asbestkatastrophe gesagt wird.

Ein Amateur, der mit einem Bohrer durch eine alte Wand fährt, setzt bis zu 10.000 Fasern pro Kubikmeter Luft frei. Die Luftkonzentration in der Wohnung steigt dann um das 500-fache. Die DGUV schreibt vor: Maximal 2.000 Fasern pro Kubikmeter dürfen in der Luft sein - bei professionellen Arbeiten. Bei Eigenleistungen liegt die Zahl oft bei 100.000 und mehr.

Und die Folgen? Nicht nur für Sie. Die Fasern verteilen sich über die gesamte Wohnung, gelangen in die Klimaanlage, auf Möbel, in die Kleidung. Sie bringen sie nach draußen - und gefährden Ihre Nachbarn, Ihre Kinder, Ihre Haustiere. Die Deutsche Asbest-Information hat im Jahr 2022 allein in Nordrhein-Westfalen 247 Fälle von unsachgemäßer Asbestentsorgung dokumentiert. In den meisten Fällen waren es Eigenheimbesitzer, die versucht haben, das Problem „einfach zu lösen“.

Kosten der Sanierung: Was Sie wirklich zahlen müssen

Wie teuer ist Asbestsanierung? Es gibt keine einfache Antwort. Die Kosten liegen zwischen 50 und 200 Euro pro Quadratmeter - je nach Material, Zugänglichkeit und Schutzmaßnahmen. Ein Asbestdach kostet zwischen 80 und 150 Euro/m², eine Fassade mit asbesthaltigem Putz 120 bis 200 Euro/m².

Aber es gibt eine wichtige Alternative: Ummantelung statt Entfernung. Wenn das Material intakt ist, kann man es mit einer speziellen Beschichtung abdichten. Das kostet bis zu 70 Prozent weniger als die vollständige Entfernung. Und es ist oft die sicherere Lösung - denn bei der Entfernung entsteht die größte Gefahr.

Und ja, es gibt Förderung. Die KfW-Bank unterstützt Sanierungen mit bis zu 30 Prozent Zuschuss. Sie müssen nur die richtigen Unterlagen einreichen. Das lohnt sich - denn die Behandlungskosten für eine asbestbedingte Krankheit liegen durchschnittlich bei 120.000 Euro pro Patient. Die Deutsche Lungenstiftung sagt: Prävention ist billiger als Heilung.

Wie finden Sie einen seriösen Sanierer - und was sollten Sie auf keinen Fall unterschreiben?

Nicht jeder, der sich „Asbest-Spezialist“ nennt, ist es auch. Die Deutsche Asbest-Information warnt: Viele Anbieter arbeiten ohne Zertifizierung. Sie haben keine Schutzkleidung, keine Absauggeräte, keine Genehmigung. Und sie entsorgen den Asbest einfach als normalen Bauschutt - illegal und lebensgefährlich.

Prüfen Sie immer: Hat der Betrieb eine Zulassung nach der TRGS 519? Ist er bei der Industrie- und Handelskammer registriert? Fordern Sie den Nachweis an. Ein seriöser Betrieb gibt Ihnen auch einen Sanierungsplan - mit Probenahmestellen, Schutzmaßnahmen und Entsorgungsnachweis.

Und unterschreiben Sie niemals einen Vertrag, der sagt: „Wir entsorgen den Asbest als Sondermüll.“ Das ist kein Vertrag - das ist ein Aushängeschild für unsererich. Die Entsorgung muss in genehmigten Deponien erfolgen. Und Sie als Bauherr sind rechtlich verantwortlich, wenn etwas schiefgeht. Die IHK Köln hat Fälle dokumentiert, in denen Hausbesitzer nach unsachgemäßer Sanierung für Schadensersatz hafteten - weil sie den falschen Handwerker beauftragt hatten.

Familie in Wohnzimmer, von unsichtbaren Asbestfasern umgeben, die sich wie Nebel aus Wänden erheben.

Was Sie jetzt tun sollten - Schritt für Schritt

  • Prüfen Sie das Baujahr Ihres Hauses. Wenn es vor 1993 gebaut wurde, gehen Sie davon aus, dass Asbest vorhanden ist.
  • Wenn Sie Renovierungsarbeiten planen - lassen Sie vorher eine Asbesterkundung durchführen. Drei Proben pro Raum sind der Standard.
  • Teilen Sie das Baujahr schriftlich mit dem ausführenden Unternehmen - per E-Mail oder Brief.
  • Wählen Sie nur zertifizierte Fachbetriebe mit TRGS 519-Zulassung.
  • Vermeiden Sie Eigenleistungen. Selbst kleinste Bohrungen können gefährlich sein.
  • Prüfen Sie, ob Sie Fördermittel der KfW bekommen können - bis zu 30 Prozent sind möglich.
  • Halten Sie alle Unterlagen: Probenberichte, Sanierungspläne, Entsorgungsbestätigungen. Sie brauchen sie für Versicherungen und späteren Verkauf.

Was passiert, wenn Sie ein Haus kaufen - und der Verkäufer schweigt?

Die Verbraucherzentrale hat Dutzende Fälle dokumentiert: Menschen kaufen ein Altbauhaus - und entdecken erst nach dem Einzug, dass es voller Asbest ist. Der Verkäufer hat geschwiegen. Kein Problem? Falsch. Seit 2024 müssen Verkäufer das Baujahr offenlegen. Wenn sie lügen, können Sie Schadensersatz verlangen. Aber: Beweise brauchen Sie. Deshalb: Bevor Sie unterschreiben, lassen Sie eine Asbest-Prüfung machen. Das kostet 300-600 Euro - aber es erspart Ihnen später 20.000 Euro Sanierungskosten und eine lebenslange Gesundheitsgefahr.

Die Zukunft: Wann ist Deutschland endlich asbestfrei?

Bei der aktuellen Sanierungsrate von 1,2 Prozent pro Jahr dauert es bis 2150, bis alle asbesthaltigen Materialien entfernt sind. Das ist zu langsam. Die Deutsche Umwelthilfe fordert: Verdoppeln - auf 2,4 Prozent pro Jahr. Dann wäre man bis 2075 fertig. Die Bundesregierung plant ein digitales Asbestkataster - bis 2030 sollen alle betroffenen Gebäude erfasst sein. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung.

Aber die Verantwortung liegt nicht nur bei der Politik. Sie liegt bei jedem Hausbesitzer. Denn Asbest ist kein Problem der Vergangenheit. Es ist eine Zeitbombe - und nur wer sie jetzt entschärft, schützt sich und seine Familie.

Kann ich Asbest selbst entfernen, wenn ich es nur kleinflächig mache?

Nein. Selbst kleinste Arbeiten wie Bohren, Schleifen oder Abschaben können Tausende von Fasern freisetzen. Die Gefahr ist nicht an der Größe der Fläche, sondern an der Art der Bearbeitung. Die DGUV verbietet die Eigenentfernung von asbesthaltigen Materialien - auch für Privatpersonen. Die Folgen können lebensbedrohlich sein, und Sie haften rechtlich, wenn andere durch Ihre Aktionen geschädigt werden.

Ist Asbest in neuen Häusern noch erlaubt?

Nein. In Deutschland ist Asbest seit dem 31. Oktober 1993 vollständig verboten. EU-weit gilt das Verbot seit 2005. Alle Gebäude, die nach 1996 errichtet wurden, dürfen keine asbesthaltigen Materialien enthalten. Wenn Sie ein Haus nach 1996 kaufen, besteht praktisch kein Risiko - es sei denn, es wurde nachträglich mit altem Material renoviert.

Wie erkenne ich asbesthaltige Materialien im Haus?

Sie können Asbest nicht mit dem Auge erkennen. Es sieht aus wie normaler Putz, Dämmstoff oder Zement. Nur eine Laboranalyse von Proben kann Sicherheit bringen. Verdächtig sind Materialien in Häusern vor 1993: Dachplatten, alte Fliesenkleber, Isolierungen um Rohre, Spachtelmassen hinter Tapeten. Wenn Sie unsicher sind, lassen Sie eine professionelle Asbesterkundung durchführen - nicht probieren.

Was passiert mit dem Asbest nach der Sanierung?

Asbest ist Sondermüll. Er darf nicht auf den normalen Bauschutthaufen. Er wird luftdicht verpackt, mit speziellen Behältern transportiert und in genehmigten Deponien abgelegt - meist in tiefen, abgedichteten Gruben mit mehreren Schutzschichten. Nur zertifizierte Entsorgungsunternehmen dürfen das tun. Sie erhalten als Hausbesitzer einen Entsorgungsnachweis - diesen sollten Sie aufbewahren.

Gibt es eine gesetzliche Pflicht, Asbest zu entfernen, wenn es im Haus ist?

Nein, es gibt keine allgemeine Pflicht, Asbest zu entfernen, wenn es intakt und ungestört ist. Die Gesetze verlangen nur, dass es nicht freigesetzt wird. Wenn Sie nicht renovieren, brauchen Sie nichts zu tun. Aber sobald Sie bauen, bohren oder sanieren, müssen Sie die Gefahr beurteilen und professionell handeln. Das ist die gesetzliche Pflicht.

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