Sie wohnen schon seit Jahren in Ihrem Badezimmer, aber der Platz für eine Badewanne fehlt oder Sie wollten schon immer eine Wanne, die besser zu Ihrem Lifestyle passt? Die gute Nachricht: Eine Badewanne lässt sich in den meisten Fällen nachträglich einbauen - wenn man ein paar grundlegende Dinge beachtet. In diesem Beitrag erkläre ich Ihnen, worauf Sie achten müssen, welche Schritte nötig sind und welche Stolperfallen häufig auftreten.
Bevor Sie loslegen, klären Sie drei Grundfragen:
Zeichnen Sie einen Grundriss Ihres Badezimmers im Maßstab 1:20. Markieren Sie vorhandene Leitungen (Wasserleitung die Versorgung mit Kalt‑ und Warmwasser und Abflussrohr führt das Schmutzwasser ins Hausabwassersystem). Notieren Sie die Position von Heizkörpern, Steckdosen und eventueller Fußbodenheizung.
Bei umfangreichen Änderungen, z.B. wenn tragende Wände durchbrochen werden, benötigen Sie eine Baubewilligung. Auch die örtliche Wasserbehörde kann Vorgaben für Anschlussarbeiten haben sollte konsultiert werden. Ein kurzer Termin mit einem Sanitär‑Installateur spart später teure Nachbesserungen.
Entfernen Sie die alte Duschwanne oder den Waschtisch vorsichtig. Prüfen Sie, ob die bestehenden Wasserleitungen für das zusätzliche Volumen einer Badewanne ausreichen. Oft reicht ein größerer Absperrhahn und ein neues Flexrohr für den Wannenabfluss.
Eine undichte Badewanne ist der häufigste Grund für Folgeschäden. Unter der Wanne wird eine Abdichtungsschicht aus Flüssigfolie oder Bitumenbahn aufgetragen. Achten Sie darauf, dass alle Fugen und Übergänge (zu Fliesen, Wand und Fußboden) lückenlos versiegelt sind.
Bei schweren Wannen (z.B. Gusseisen) empfiehlt sich eine stabile Unterkonstruktion aus Holz oder Metallprofilen. Die Konstruktion wird auf dem Estrich befestigt und sorgt für eine ebene, tragende Basis. Achten Sie darauf, dass die Unterkonstruktion frei von Feuchtigkeit bleibt - sonst kann das Holz aufquellen.
Setzen Sie die Badewanne vorsichtig in die vorbereitete Nische. Nutzen Sie Abstandshalter, damit die Wanne nicht direkt auf dem Estrich sitzt und mögliche Spannungen aufgenommen werden. Prüfen Sie mit einer Wasserwaage, dass die Wanne exakt waagerecht ist.
Verbinden Sie den Wannenablauf mit dem Abflussrohr das das restliche Badwasser ableitet. Für die Armatur (Mischbatterie) schließen Sie die Kalt‑ und Warmwasserleitungen an. Hier empfiehlt sich ein Montageband, das Leckagen verhindert.
Fliesen Sie die Wand- und Bodenkanten um die Badewanne herum. Nutzen Sie ein hochwertiges Fugenmaterial, das wasserabweisend und schimmelresistent ist. Anschließend prüfen Sie alle Anschlüsse mit Wasser, indem Sie die Wanne füllen und die Anschlüsse auf Tropfen testen.
Position | Preis (EUR) | Hinweis |
---|---|---|
Badewanne (Standard‑Acryl) | 600-1.200 | Preis variiert nach Größe und Design |
Unterkonstruktion (Holz/Metall) | 150-300 | Nur nötig bei schweren Wannen |
Abdichtung (Flüssigfolie) | 80-150 | Essentiell gegen Feuchtigkeit |
Sanitärinstallation (Leitungen, Armatur) | 200-500 | Fachmann empfiehlt Einbau |
Fliesen & Fugen | 250-600 | Je nach Materialwahl |
Arbeitszeit Handwerker | 400-900 | 8-12Stunden bei durchschnittlichem Aufwand |
Ein kleiner Tipp: Wenn Sie eine Fußbodenheizung unter dem Badeflur installieren wollen, legen Sie die Heizschleifen vor dem Abdichten der Wanne, damit keine Wärmebrücken entstehen.
Nur wenn tragende Wände verändert oder größere bauliche Eingriffe nötig sind. Bei einem reinen Austausch der Ablauf‑ und Wasseranschlüsse genügt meist ein Fachinstallateur.
Ein Modell mit 170×70cm wiegt zwischen 80kg und 120kg. Gusseisen‑Wannen können bis zu 200kg wiegen.
Wenn Sie Erfahrung mit Sanitärarbeiten haben, ist das technisch machbar. In Deutschland schreibt die Trinkwasserverordnung jedoch einen fachkundigen Installateur für permanenten Anschluss vor.
Rein vom Entfernen der alten Einheit bis zur fertigen Abdichtung dauert ein professionelles Team etwa 2 bis 3Tage (16-24Stunden Arbeitszeit).
Je nach Ausstattung liegt der Gesamtpreis zwischen 1.600€ und 3.500€, inklusive Material, Handwerker und möglicher Genehmigungen.
Nachdem Sie die Badewanne erfolgreich eingebaut haben, prüfen Sie regelmäßig die Fugen und die Dichtungen, besonders nach den ersten zwei Wochen. Ein kleiner Blick auf mögliche Feuchtigkeitsflecken verhindert größere Schäden. Wenn Sie planen, das Bad komplett zu modernisieren, können Sie nach dem Einbau weitere Komponenten wie ein Smart‑Shower‑System oder eine digitale Thermostatsteuerung hinzufügen - beides lässt sich problemlos in die bereits vorhandene Sanitärinstallation integrieren.
Mit der richtigen Vorbereitung, einer soliden Abdichtung und dem passenden Fachhandwerker wird der nachträgliche Einbau Ihrer Badewanne zum Erfolg - ganz ohne teure Fehlplanungen.